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Bayerischer Wald-Verein Sektion Bogen e. V.
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Sankt Leonhard Kapelle auf dem Brandlberg 94327 Bogen
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Kapelle auf dem Brandlberg, unweit des Gemeindeteils Furth/Oberalteich, Stadt Bogen; geweiht dem Hl. Leonhard, dem Schutzpatron für Stall und Vieh, Pferde und Reiter; Rastplatz für Wanderer und Spaziergänger; Einladung und Verweil zu einem kurzen und stillen Gebet an einem ruhigen und erholsamen Ort; Aussichtspunkt mit herrlichem Blick in den Bayerischen Wald, auf das Panorama der Stadt Bogen, weit hinaus in den Gäuboden und an Föhntagen sogar bis zu den Salzburger Alpen
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Bauherr:
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Bayerischer Wald-Verein Sektion Bogen e.V., vertreten durch 1. Vorst. Hans Kohlhofer und Stellv. Rudolf Holzner
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Planung:
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Architekt Ostermeier Claus Peter, Straubing
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Beteiligte Firmen:
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Adolf Riedel, Norbert Rauch, Albert Beckerle, Karl Länger, Alois Bräu, Willi Kaiser, Holzland Pongratz, Glaserei Boiger
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Bauzeit:
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1991 (Spatenstich - 13.06.1991, Einweihung - 03.10.1991)
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Baudaten:
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Die Kapelle ist rd. 4 m breit und lang und hat ein Überdach von 2,5 m, die Gesamthöhe beträgt 5,20 m
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Ausstattung:
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Vier Fenster (sog. Butzenscheiben) mit Hinterglasmalereien (Künstlerin Ingrid Achatz, Pfelling) zur Belichtung des Inneren; Altar mit einer 1 m hohen Holzfigur des Hl. Leonhard (Bildhauer Sepp Diermeier, Brandlberg); Inneres Gewölbe sowie Gebetsbänke (Alois Gierl, Furth); Totenbretter (Brauchtum aus dem 18. Jahrhundert) an der Außenwand, die an verdiente verstorbene Vereinsmitglieder erinnern sollen; Sitzgruppen für Kapellenbesucher bzw. Wanderer vor bzw. neben der Kapelle
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Finanzierung:
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Gesamtkosten incl. Innenausstattung: 46.000 DM (23.520 EUR) Fördermittel Flurbereinigung Oberalteich II: 15.000 DM (7.670 EUR) Geld- und Materialspenden von Firmen, Mitgliedern und sonstigen Gönnern: 31.000 DM (15.850 EUR) sowie rd. 800 freiwillige Arbeitsstunden von Mitgliedern und Helfern
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Grundstück:
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Fl.St.Nr. 1266, Gemarkung Oberalteich mit 389 qm; kostenlos überlassen von der Teilnehmergemeinschaft - Flurbereinigung Oberalteich II
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Pflege der Kapelle:
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Vereinsmitglieder (bis 2005 Eheleute Geith und bis 2007 Eheleute Spittersberger)
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Feierlichkeiten / Feste:
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Kapellenfest mit eindrucksvollem Gottesdienst seit 1992 regelm. im Juli (letzter Sonntag) Beginn 10.00 Uhr ; Leonhardiritt mit Pferdesegnung seit 1993 (erstm. am 6. Nov. 1993) bis 2003 jährl. im Nov.; künftig alle 2 Jahre - zuletzt am 06. Nov. 2005, 04. Nov. 2007 und 8. Nov. 2009; Maiandacht seit 1992 regelmäßig am 1. Freitag des Monats Mai Beginn 19.00 Uhr; Fackelwanderung zur Kapelle mit Andacht erstmals am 2. Februar 2007;
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Werdegang:
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Die Sektion Bogen des Bayer. Wald-Vereins hat sich bereits vor Jahrzehnten eine Vereinssatzung gegeben. Mittel, um den gem. § 2 der Satzung vorgegebenen Vereinszweck zu erreichen, sind insbesondere: Verbreitung und Vertiefung der Heimatkenntnis und Heimatliebe durch Wort und Schrift, Schaffung und Unterhaltung von Wanderwegen und Wegemarkierung, Pflege des Wanderns, Kulturarbeit und Volkstumspflege, Eintreten für Belange des Natur- und Landschaftsschutzes, Veranstaltung von gemeinschaftlichen Wanderungen, Fahrten, Besichtigungen, Vorträgen und geselligen Zusammenkünften, wie Muttertagsfeier, Sitzweil, Weihnachts- bzw. Adventsfeier, Stammtischrunde etc.
Die Sektion Bogen hat und hatte im hiesigen Bereich keine Möglichkeiten Berg- oder Unterkunftshäuser für Wanderer zu erstellen. Daher haben sich die für die Sektion Verantwortlichen (Vorstand u. Ausschuss) in d. Sitzungen am 12.10.1990 u. 27.02.1991 entschlossen, eine Kapelle zu errichten und die dafür notwendigen Finanzierungs- und Grundstücksverhandlungen zu führen. Einstimmig wurde dann auch in der ordentlichen Jahreshauptversammlung am 02.03.1991 die Zustimmung zum Kapellenbau gegeben.
Gerade recht kam zu diesem Zeitpunkt die in der früheren selbstständigen Gemeinde Oberalteich angeordnete ländliche Neuordnung im Rahmen der Flurbereinigung Oberalteich II, in deren Zielsätzen auch die Erhaltung des kulturellen Erbes steht. In diesem Sinne wurden dann auch vom Sektionsvorsitzenden Hans Kohlhofer die Verhandlungen mit der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung, vertreten durch den Vorsitzenden Oberbaurat Schurg und dem örtlichen Sprecher Karl Helmbrecht und dessen Stellv. Josef Himmelstoß aufgenommen.
Schon nach kurzer Zeit konnte im Rahmen dieses Flurordnungsverfahrens kostenlos ein geeignetes Grundstück in außerordentlich herrlicher Lage auf dem Brandlberg zur Verfügung gestellt werden. Mit weiterer finanzieller Unterstützung der Flurbereinigung wurden schon im März 1991 die ersten Arbeiten in Angriff genommen. Viele Spenden von Firmen und Mitgliedern sowie sonstigen Gönnern waren aufzubringen und es bedurfte sehr vielen freiwilligen Arbeitsstunden, bis dann am Donnerstag, den 3. Oktober 1991 die festliche Einweihung der St. Leonhard-Kapelle am schönsten Punkt des Brandlberges erfolgen konnte. Den feierlichen Festgottesdienst zelebrierten Ortspfarrer Josef Staudinger, Stadtpfarrer und Dekan Alois Möstl und Wallfahrtspfarrer Konrad Schmidleitner.
Hans Kohlhofer als Sektionsvorsitzender konnte in seiner Festansprache neben der Geistlichkeit u. a. die Vertreter der Stadt Bogen mit 1. Bürgermeister Elmar Eckl, Bezirksrat Peter Gröben, von der Teilnehmergemeinschaft Oberbaurat Schurg mit dem örtlich Beauftragten 3. Bürgermeister Karl Helmbrecht sowie den Stellv. Sektionsvorsitzenden Rudolf Holzner und die Mitglieder des Sektionsausschusses begrüßen.
Die Leonhard-Kapelle rückte in den Folgejahren immer mehr in den Mittelpunkt des Vereinsgeschehens. Dazu trugen vor allem die Abhaltung von Maiandachten (einmal jährlich), die Veranstaltung des Leonhardiritts mit Pferdesegnung im November und insbesondere das Kapellenfest mit Gottesdienst im Monat Juli jeden Jahres bei. Letzteres förderte im besonderen das Vereinslebens und das gesellige Beisammensein der gesamten Bevölkerung.
Mit dem Kapellenbau und den jährlich damit verbundenen Veranstaltungen trägt die Sektion Bogen das ganze Jahr über dazu bei, heimatliches Kulturgut zu pflegen und an künftige Generationen weiterzugeben. Der Brandlberg trat in den letzten Jahren auch immer mehr ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Viele Menschen benutzen die relativ wenig befahrene Straße zu Spaziergängen und zur stillen Einkehr bei der Leonhardikapelle.
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Zusammengestellt:
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16.12.2004, ergänzt 01.12.2009 - Alfred Reichardt (Quelle Vereinsakten)
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