Die Panduren
Zur Zeit des Österreichischen Erbfolgekrieges fiel 1742 ein Panduenkorps von etwa 1000 Freischärlern als Vorhut der Armee der österreichischen Kaiserin Maria Theresia in Baiern ein. Unter ihrem Führer Franz Freiherr von der Trenk, einer der schillerndsten Figuren der deutschen und österreichischen Geschichte, zogen angeworbene Südslaven, Ungarn und Rumänen, gut bewaffnet und abenteuerlich gekleidet, durch das baierische Waldgebirge ihre blutige Spur: Burgen und Städte wurden belagert und eingenommen, Gehöfte ausgeraubt und verbrannt. Wer zeitgenössische Berichte ließt, kann heute noch das Grausen verspüren, das die Panduren hervorriefen.
Der Pandurensteig
Nach 250 Jahren ist auch die Erinnerung kaum noch schreckhaft, und so konnten die Trenk´schen Panduren ihren Namen für eine der schönsten Wanderstrecken Deutschlands ausleihen. Ihr Krummsäbel wurde zum Markierungszeichen, das den Wanderer auf einer abwechslungsreichen Route durch die Mittelgebirgslandschaft des Bayerischen Waldes, vorbei an ehemals von den Panduren bedrohten Städten und Burgen führt. Dabei verbindet der Pandurensteig zwei beliebte Wanderrouten, den Pfahlwanderweg und den Ilztalwanderweg.
Auf dem Pfahlwanderweg zwischen Thierlstein und Weißenstein tritt der Pfahl, ein rund 150 km langen Quarzgang, der weltweites Ansehen als geologisches Naturdenkmal genießt, an zahlreichen Stellen eindrucksvoll in Erscheinung: so bei der „Teufelsmauer“ bei Cham, im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ bei Viechtach oder bei der auf Pfahlfelsen erbauten Burgruine Weißenstein. Über die waldreiche Berglandschaft im Vorfeld des Nationalparks Bayerischer Wald gelangt der Pandurensteig an die Ilz, die den Wanderer durch ein wildromantisches naturnahes Flußtal nach Passau führt.
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