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Informationen über die Goldenen Steige

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Gesamtstrecke

Historische Wanderwege „Auf den Spuren des Goldenen Steiges“

Historischer Wegverlauf:


Text aus Infotafel bei Reut (zwischen Wotzmannsreut und Winkelbrunn):

„Mit dem romantischen Namen ‚Goldener Steig‘ bezeichnet man drei alte Saumwege, die von Passau nach
Böhmen führten (Saum = Pferdetraglast). Auf ihnen wurden Salz und Südwaren ins Moldauland befördert.
Als Rückfracht dienten Getreide (Korn und Salz) und andere Lebensmittel. 3 Steige bildeten den
bedeutendesten mittelalterlichen Saumhandelsweg Süddeutschlands:

1. Unterer Goldener Steig von Passau über Salzing, Straßkirchen, Kringel, Großtannensteig, Außernbrünst,
    Ernsting, Ofernleinbach, Waldkirchen, Böhmzwiesel, Fürholz, Grainet, Bischofsreut und Wallern nach
    Prachatitz (der schon seit 1010 erwähnte älteste und meist begangene Weg. Mitte des 16. Jahrhunderts
    wöchentlich bis zu 1200 Pferde, jedes mit 3 Zentnern beladen).
2. Mittlerer Goldener Steig von Ernsting über Wotzmannsreut, Winkelbrunn, Hinterschmiding, Herzogsreut,
    Philippsreut und Obermoldau nach Winterberg.
3. Oberer Goldener Steig von Salzgattern (bei Außernbrünst) über Röhrnbach, Harsdorf, Freyung, Kreuzberg,
    Mauth, Finsterau und Außergfield nach Bergreichenstein.

Blütezeiten des Saumverkehrs waren besonders das 13. und 16. Jahrhundert. Mit der Einfuhr von Salz aus
dem ‚Salzkammergut‘ über Linz nach Budweis Ende des Salzhandels auf dem Goldenen Steig im Jahr 1706.“

Text von Informationstafeln am Goldenen Steig:

„Den Beinamen ‚Golden‘ erhielten die Wege wegen des gewinnbringenden Salzhandels, aber auch wegen
kaiserlicher und königlicher Privilegien (Straßen- und Handelsvorrechte). Sie wurden von Saumpferden
und Fuhrwerken benutzt, wovon heute noch deutliche Hohlwegspuren im Gelände erhalten sind.“

Text von Karlheinz Hemmeter (der Verfasserin liegt nur eine Kopie aus einem ihr unbekannten Buch vor):

„Der ‚Goldene Steig‘, eigentlich ein ganzer Fächer einzelner Wege, die den Bayerischen Wald und den
Böhmerwald überqueren, war jahrhundertelang eine der wichtigsten Handelsverbindungen im
ostbayerischen Raum. Die erhaltenen Reste, Wald- und Wanderwege in abgeschiedeneren Teilen des ‚Waldes‘,
sind nach wie vor hoch bedeutende Denkmale der Verkehrs- und Wirtschaftsgeschichte Bayerns.

Von wirtschaftlichen Zentren der Donau aus führten diese Routen ins Böhmische. Passau, seit dem
Mittelalter Sitz eines Fürstbistums, war so über drei Hauptstrecken mit Prachatiz, Winterberg und
Bergreichenstein bzw. Schüttenhofen verbunden. Über Röhrnbach und Waldkirchen bzw. Freyung und
Kreuzberg führten die Wege. Jenseits der ehemaligen Grenze des Fürstbistums, auf herzoglich bayerischem
Gebiet, lief eine Strecke über Hals und Tittling, eine zweite von Vilshofen aus über Grafenau.“

Der Goldene Steig heute:

Auf den Spuren der alten Säumer kann man heute auf 4 Routen wandern, die mit dem Säumersymbol markiert
und mit zahlreichen Informationstafeln zu historischen Plätzen und Orten ausgestattet sind:

Die drei aus dem ehemaligen Hofstift führenden Steige:

1. Unterer Goldener Steig oder auch „Prachatitzer Weg“: Der ehemalige Hauptweg führt von der Bruckmühle
    bei Röhrnbach über Waldkirchen, Schiefweg, Böhmzwiesel, Fürholz, Grainet und Bischofsreut zur
    Landesgrenze. Auf tschechischer Seite findet er als gelb markierter „Goldener Salzsteig“ seine
    Fortsetzung über Ceské Cleby/Böhmisch Röhren und Volary/Wallern nach Prachatice/Prachatitz

2. Mittlerer Goldener Steig oder auch „Winterberger Steig“: Der ehemalige Nebenweg verläuft von
    Bruckmühle bei Röhrnbach über Hinterschmiding und Herzogsreut bis nach Philippsreut zur Landesgrenze.
    Mit gelber Marierung geht es weiter über die Landesgrenze in die mittelalterliche Stadt Winterberg.
    Ein mit dem Säumersymbol markierter grenzparalleler Weg verbindet auf deutscher Seite den
    Winterberger mit dem Prachatitzer Steig zwischen dem Grenzübergang Philipsreut und dem Grenzübergang
    bei Bischofsreut. Er ermöglicht einen Wechsel der Routen oder eine Rundtour.

3. Oberer Goldener Steig oder auch „Bergreichensteiner Weg“: Der ehemalige Nebenweg führt von Röhrnbach
    über Freyung, Kreuzberg und Mauth bis zum Grenzübergang Finsterau-Bu?ina/Buchwald.

Der ehemalige Bayerische Konkurrenzweg:

4. Die „Gulden Strass“ führt von Grafenau über St. Oswald nach Waldhäuser zum Lusen.

Verbindungsweg Passau – Goldener Steig:

Die historische Strecke von Hals über Tittling ist heute mit großen Verkehrsstraßen ausgebaut und für
Wanderer unattraktiv. Man kann jedoch auf den Pandurensteig ausweichen und von Hals das wildromantische
Ilztal hinaufwandern. Von Fürsteneck leitet das Säumersymbol des Goldenen Steigs das Osterbachtal hinauf
nach Röhrnbach zu den drei südlichen Routen. Über den Pandurensteig erreicht man auch Grafenau, von wo
die „Gulden Strass“ nach Waldhäuser startet.

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