Wandern ohne Gepäck wird nicht angeboten
Einkehr/Rast/Übernachtung
G1 Pension-Restaurant Forellenhof, Philippsreut (Mittwoch Ruhetag) G2 Gasthof zum Pfenniggeiger, Philippsreut G3 Gasthof-Pension Hubertusstuben (am Wanderweg südöstlich von Philippsreut) G4 Gasthaus am Goldenen Steig, Bischofsreut G mehrere Gasthäuser, Cafes und Hotels in Haidmühle G5 Dreisesselhaus, Tel. 08556/350 G6 Jugendherberge in Rosenberger Gut, Tel. 05583/239 G? sonstige Unterkunftsmöglichkeiten in Lackenhäuser? R1 Holztisch mit Bänken bei der Kreuzbachklause R2 mehrere Tische und Bänke beim Kiosk vor dem Dreisesselhaus
Service
Einkaufen
* Lebensmittelläden in Philippsreut und Bischofsreut * mehrere Läden in Haidmühle * Kiosk auf dem Dreisesselberg
Regionale Produkte
Bushaltestellen
* Philippsreut * Bischofsreut * Haidmühle * Rosenberger Gut: Buslinie 8778 Neureichenau-Breitenberg und Buslinie Dafinger (Tel. 08585/444) Freyung-Waldkirchen-Lackenhäuser und zurück. Anbindung nach Grafenau und Mauth.
Telefon/Briefkasten
* Philippsreut * Bischofsreut * Haidmühle
Wissenswertes/Sehenswürdigkeiten
* Philippsreut: Das Grenzdorf Philippsreut verdankt seine Entstehung und seinen Namen dem Passauer Fürstbischof Johann Philipp Graf von Lamberg, der hier am Mittleren Goldenen Steig nach Winterberg im Jahr 1692 zur Sicherung der nahen Grenze und des Weges 6 Häuser anlegen ließ. Die Siedler hatten es recht schwer in einem rauhen Klima mit Waldweidewirtschaft und Holzarbeit ihren Lebensunterhalt zu finden. Die großen Hungersnöte bannte erst der Anbau von Kartoffeln ab 1770. Damals auch begann man den alten Saumweg nach Böhmen als Fahrstraße auszubauen. (Text aus Informationstafel zum Goldenen Steig) * Bischofsreut: Im Zuge der Erschließung und Besiedelung der Wolfsteiner Grenzwälder ließ im Jahr 1705 der Passauer Fürstbischof Johann Philipp Graf von Lamberg am Goldenen Steig nach Prachatitz und nahe der Böhmischen Grenze das Dorf Bischofsreut mit ursprünglich 14 Anwesen anlegen. Lebensgrundlage der Bischofsreuter waren Viehhaltung und Waldweidewirtschaft, später auch die Holzarbeit. die Pfarrkirche, die dem Passauer Diözösan-Patron, dem Heiligen Bischof Valentin, geweiht ist, wurde in den Jahren 1869 und 1873 gebaut. * Goldener Steig * Hecken und Lesesteinrigel * Dreisesselberg * Holztrift * Adalbert Stifter
9. Etappe: Philippsreuth – Dreisessel
Vom Gasthaus Pfennig-Geiger führt der Fischersteig ortsauswärts die Wiesen hinunter und unter der Bundesstraße, die über die Grenze nach Prag führt, hindurch. Auf schmalen Pfaden erreicht man durch dichten Fichtenwald mit gurgelnden Waldbächen zum Gasthof Hubertusstuben. Von hier geht die Wanderung über bequeme Forstwege durch ausgedehnte Wälder zunächst noch höhengleich, nach Überquerung des Baches dann sanft hinauf durch ausgedehnte Wälder.
Bei dem Forsthaus von Bischofsreut tritt man aus dem Wald und blickt von der Ortsstraße über eine wunderschöne Heckenlandschaft in das böhmische Grenzland. Eine Informationstafel vor der Pfarrkirche informiert von der Geschichte des Ortes, durch den zu seinen Blütezeiten der Hauptweg des Goldenen Steigs, des bedeutendesten mittelalterlichen Saumhandelsweges Süddeutschlands, führte. Heute führt hier der gleichnamige Fernwanderweg hindurch, von dem man auf den Spuren der alten Säumer von Passau bis nach Prachatice in Böhmen wandern kann.
Von Bischofsreut wandert man durch eine abwechslungsreiche Landschaft aus Feuchtwiesen, Hecken und Wäldchen nach Auersbergsreut, dessen Häuser unmittelbar an der deutsch-tschechischen Staatsgrenze liegen. Auf einem kleinen Landsträßchen entlang des Grenzbaches erreicht man bald darauf Haidmühle.
Vom Ortskern führt die Markierung auf dem Kapellenweg ortsauswärts. In der offenen, mit Hecken bestandenen Wiesen sind große Kunstwerke verteilt, die in einem „landart“-Seminar zum Thema Grenzland entstanden und einen reizvollen Akzent in der kargen aber reizvollen Landschaft schaffen. Vom Waldrand hat man einen schönen Blick zurück auf das auf einem Bergrücken liegende Bischofsreut. Gleich darauf passiert man die Waldkapelle „St. Marien am Eisernen Zaun“, wo den Verstorbenen, Gefallenen und Vertriebenen im Böhmischen Grenzland gedacht wird (errichtet 1989).
Hinter ausgedehnten Weiden mit zottigen Islandpferden erreicht man den Wald und die kleine Asphaltstraße geht in einen Forstweg über, der bis zur Kreuzbachklause unmerklich ansteigt. Auch um die stille Wasserfläche mit dem kleinen Holzhaus sind einzelne landart-Objekte gruppiert. Eine Informationstafel neben einem Denkmal dokumentiert die Bedeutung dieser Klause und des anschließenden Kreuzbachkanals, mit dem schon 1867 die Wasserscheide Elbe-Donau für die Holztrift überwunden wurde.
Der Wanderweg folgt nun zunächst ein Stück dem Kanal bis zur Steinbrücke an dem alten Wehr. Von hier steigt ein breiter Waldweg anfangs noch sanft, später steil hinauf durch die von Luftschadstoffen und Borkenkäfer stark in Mitleidenschaft gezogenen Fichtenwälder an der Ostflanke des Dreisesselberges.
Beim Berghaus des Bayerischen Waldvereins erreicht man den Gipfel des Dreisessel, der seinen Namen wegen der drei spektakulären, aus kissenähnlichen Verwitterunsstrukturen aufgeschichteten Felsentürme erhielt. Der Volksmund machte daraus Throne für die drei Könige, die über die hier angrenzenden Königreiche Passau, Bayern und Böhmen regierten. Auch heute noch verläuft durch den Dreisesselgipfel eine Grenze, die zwischen Deutschland und Tschechien. Sehr lohnend ist auch ein Abstecher zum Hochstein (1331 m), der mit einem herrlichen Blick in den Böhmerwald aufwartet.
Am Dreisessel endet der mit dem grünen Dreieck markierte Teil des Europäischen Fernwanderweges Ostsee-Wachau-Adria. Wer auf dem E6 weiter wandern will, folgt der blau-weißen Markierung über den Adalbert-Stifter-Steig durch das „Steinerne Meer“ (große Blockhalde) und über die Staatsgrenze in das östereichische Mühlviertel und Waldviertel. Es besteht aber auch die Möglichkeit, auf dem ebenfalls mit einem grünen Dreieck markierten Verbindungsweg über den Wittikosteig zum Rosenberger Gut in Lackenhäuser abzusteigen und in zwei Tagen über Kropfmühl nach Passau zu wandern.
|