Gesamtübersicht der Goldene Steige

Info zu Goldene Steige

„Guldenstrass“
Grafenau – Waldhäuser

Goldener Steig

Mark_8

Abwechslungsreiche Wanderung auf den Spuren der Salzsäumer. In ständigem Auf und Ab durch
hügelige Wald- und Wiesenlandschaft über Sankt Oswald in die urtümlichen Mischwälder des
Nationalparks Bayerischer Wald. Zum Schluß noch ein steiler Aufstieg (knapp 200 Höhenmeter)
in das 1000 m hoch gelegene Bergdorf Waldhäuser. Unterwegs immer wieder Informationstafeln zu
den historischen Hintergründen des Goldenen Steigs. Anfangs noch viel auf Asphaltwegen, im
zweiten Teil der Wanderung überwiegend schöne Pfade und Waldwege.

Ausgangspunkt/
Zwischenstationen/
Etappenziel

h

km

NN

G / P

Wanderzeit

Entfernung

Höhenlage

Einkehr / Rast

Grafenau

 

 

608

G

Rosenau

0:40

2,5

641

 

Sankt Oswald

1:00

2,6

797

G1

Siebenellen

0:25

1,7

760

G2

Graupsäge

1:00

4,0

740

 

Waldhäuser

0:55

1,7

930

G, R1

Gesamtstrecke

4:00

12,5

 

 

Wandern ohne Gepäck nicht möglich

Einkehr/Rast/Übernachtung

G  mehrere Gasthäuser und Cafes in Grafenau und St. Oswald
G1 Gasthaus in Siebenellen
G2 Berggasthof Lusen in Waldhäuser
R1 Tische mit Bänken und schöner Aussicht vor der Kapelle in Waldhäuser

Service

Einkaufen

* mehrere Läden und Apotheke in Grafenau
* Lebensmittelladen in Sankt Oswald und Waldhäuser

Regionale Produkte

Bahnhof und Bushaltestellen

Bahnhof in:

* Grafenau: Waldbahn Linie Grafenau – Zwiesel, von dort Anschluß n. Plattling u. Bayerisch Eisenstein

Bushaltestellen in:

* Grafenau
* St. Oswald
* Waldhäuser

Telefon/Briefkasten

* Grafenau
* St. Oswald
* Waldhäuser

Wissenswertes/Sehenswürdigkeiten
(teilweise aus den Texten der Infotafeln am Weg:)

* Stadt Grafenau: Älteste Stadt des Bayerischen Waldes, Stadtrecht seit 1376, an die Bedeutung als
  mittelalterlicher Handelsort erinnert noch der planmäßig und großzügig angelegte Stadtplatz. 1396
  erstmals genannte Pfarrkirche Maria Himmelfahrt.
* Sankt Oswald, Kloster, Waldgeschichtliches Museum
* Siedlung Siebenellen: erstmals 1396 urkundlich erwähnt, hier endete die mittelalterliche
  Siedlungsarbeit, hier begann der stundenweite Grenzwald gegen Böhmen,
  durch den die „Gulden Strass“ führte.
* „Bei der Handhab“, eine historische Wegegabelung an der Gulden Strass. Bereits vor 1659 war hier
  an einem Baum, wie aus alten Berichten hervorgeht, eine eiserne Hand mit dem Buchstaben „H“ und der
  Ziffer „8“ angebracht. Dieses Zeichen wird unterschiedlich gedeutet: Eine Auslegung besagt, das
  dieses Zeichen ein Wegweiser mit der Bedeutung „Hand hab acht“ für die Benutzer dieses Weges war.
  Andere Auslegung: Gulden Strass stand ab hier unter dem Recht des „Hand-Haft-Verfahrens“. Räuber
  und Mörder konnten durch jeden, der sie auf frischer „handhafter“ Tat ertappte, gerichtet werden.
* Guglöd: Namensklärung: „Gugl“ Name für eine Kugel und kugelförmige Anhöhe, „odt“ steht für
  ungenutzte, sich selbst überlassene Fläche. Geschichte: 1638 Bau der ersten Glashütte als
  Nebenstelle von Riedlhütte, dazwischen Einstellung des Betriebs wegen Holzmangel, dann erneuter Bau,
  1787 Verlegung der Glashütte nach Neu-Riedlhütte, 1833 von Riedlhütte mit Guglöd an den Staat,
  Aufteilung der Guglöder Flur in mehrere Parzellen und Verkauf an die Bewohner

Gulden Strass

Vom Stadtplatz in Grafenau aus folgt die Gulden Strass der Hauptstraße steil bergauf bis zum
Ortsausgang. Bei der Bushaltestelle „Abzweig Feriendorf“ biegt man rechts ein in die „Guldenstraße“,
die alsbald hinaus führt aus der Siedlung und als asphaltierter Höhenweg bis Rosenau immer wieder
herrliche Ausblicke bietet. Zunächst blickt man noch zurück auf Grafenau mit dem Turm der Pfarrkirche
und das malerische Umland. Hinter der Kuppe erstreckt sich dann der Innere Bayerische Wald vor den
Augen des Wanderers aus, die Klosterkirche von Sankt Oswald weist den Weg,
im Hintergrund erkennt man die Bergkette des Grenzgebirges.

Entlang des Grades führt der Weg sanft hinunter nach Rosenau. Von hier geht es anfangs noch eben dahin
auf Flurwegen, dann taucht man ein in herrlichen Mischwald und steigt auf dem historischen, von
unzähligen Pferdehufen eingekerbten Hohlweg hinauf nach Sankt Oswald.

Entlang der Ortsstraßen passiert man den Gasthof am Goldenen Steig, das Waldgeschichtliche Museum
(von hier noch einmal herrliche Aussicht), ein Hirschgehege und die Klosterkirche. Von der Kuppe hinter
dem Pfarrhof sieht man das Waldgebirge des Nationalparks Bayerischer Wald nun schon zum Greifen nahe
vor sich liegen. Hoch hinaus ragen der Gipfel des Lusen (mit seiner waldfreien Blockschutthalde)
und die zwei Kuppen des Großen und Kleinen Rachels.

Doch zunächst geht es wieder hinab auf schmalen Wiesenpfaden zu den Höfen von Siebenellen, wo man bis
zum Waldrand der Landstraße nach Waldhäuser folgen muß. Dann taucht man ein in das größte
zusammenhängende Waldgebiet Mitteleuropas mit seinen herrlichen Bergmischwäldern. Auf Hohlwegen,
Trampelpfaden und breiten Waldwegen wandert man auf der Spur der alten Salzsäumer
in leichtem Auf und Ab durch abwechslungsreiche Wälder.

Zunächst geht es durch die sogenannte Randzone des Nationalparks, wo Zeichen forstlicher Eingriffe
die hier zum Schutz angrenzender Privatwälder durchgeführten Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen deutlich
machen. Nach der historischen Weggabelung der Guldenstraß „an der Handhab“, die von einer
Informationstafel erläutert wird, überquert man die Nationalparkstraße. Ab hier gilt die
Nationalpark-Philosophie „Natur Natur sein lassen“. Das wilde Durcheinander von Bäumen aller
Altersklassen, von Totholz, umgestürzten Baumleichen und knorrigen Wurzeln vermitteln eine urige,
wilde Vorstellung von den Urwäldern, die hier einmal wieder entstehen sollen.

Bei der kleinen Enklave Guglöd tritt man kurz aus dem Wald und sieht über Wiesen hinauf zu den Häusern.
Eine Informationstafel erzählt von der Geschichte dieser ehemaligen Glashüttensiedlung. Der
höhengleiche Damm einer alten Bahnstrecke führt von hier zur Graupsäge, wo man den Bergbach Kleine Ohe
überschreitet und auf steinigem Waldweg steil aufwärts steigt zu dem Bergdorf Waldhäuser. Am Rand der
Rodungsinsel erreicht man die ersten Berghöfe und steigt auf dem „Goldensteig“ weiter steil hinauf zur
Kapelle von Waldhäuser. Hier endet die Markierung der Gulden Strass. Die historische Route ging von
Waldhäuser über das Obere Waldhaus auf dem Böhmweg über die Böhmische Grenze nach Badreichenstein.

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