Gesamtübersicht der Goldene Steige

Info zu Goldene Steige

„Winterberger Steig“:
Fürsteneck
- Vimperk / Winterberg

Goldener Steig

Mark_8

Diese schöne, abwechslungsreiche Wanderung führt sie auf überwiegend bequemen Schotter- und
Asphaltwegen von der Ilz das romantische Tal der Wolfersteiner Ohe und des Osterbaches aufwärts
nach Röhrnbach und von dort durch eine idyllische Hügellandschaft mit Wiesen, Hecken, Bachtälern
und Wäldern. Dabei passiert man zahlreiche schöne alte Säumerdörfer. Mehrere Informationstafeln
berichten von dem alten Handelsweg. Ab Wotzmannsreut geht es spürbar aufwärts über den Kamm des
Grenzgebirges. Vom großen Grenzübergang bei Philippsreut führt die weiß-gelb-weiße Markierung
auf dem Goldenen Steig über die Berge des böhmischen Grenzlandes und durch das Tal der Warmen
Moldau. Mal auf kleinen Pfaden, meist aber auf bequemen breiten Wegen geht die Wanderung in
stetem Wechsel durch urige Wälder, einsame Bachtäler und durch wildromantisches, z.T.
brachgefallenes Kulturland. Von Steinmauern und riesigen Alleebäumen gesäumte Wege,
Rodungsinseln mit verwilderten Wiesen und zugewachsene Ruinen erinnern immer wieder an die im
2. Weltkrieg vertriebenen Bewohner des Böhmerwaldes. Auf der historischen Route der alten
Säumerzüge gelangt man so schließlich in das prächtige mittelalterliche Städtchen Winterberg,
über dessen von einer Stadtmauer eingefaßten Häusern stolz die Burg thront.

Ausgangspunkt/
Zwischenstationen/
Etappenziel

h

km

NN

G / P

Wanderzeit

Entfernung

Höhenlage

Einkehr / Rast

Fürsteneck

 

 

345

G1

Ohbruck

0.15

1,4

355

 

Leopier-Mühle

0.30

2,0

365

 

Bruckmühle b. Röhrnbach

1:15

4,2

385

G2

Kaltenstein

0:30

1,1

470

 

Hauzenberg

0:30

2,0

520

R1

Wotzmannsreut

0:45

2,7

510

 

Winkelbrunn

2:00

6,5

730

 

Hinterschmiding

0:45

3,2

739

G3, R2

Herzogsreut

1:15

3,6

865

G4-5, R3

Philippsreut

1.30

5,1

974

G6-7

Grenzübergang

0:45

2,7

851

R4

Stráñny / Kuschwarda

1:00

4,0

834

G8

Passhöhe bei
ðlíbky / Röhrenberg

1.30

4,0

1040

 

Brücke in Horní
Vltavice / Obermoldau

0.45

3,0

800

G9

Kubova Hut´
/ Kubohütten

1:30

4,0

1003

G10, R5

Korkusova Hut´
/ Korkushütte

1:15

5,0

833

G11

Vimperk / Winterberg

2:00

8,0

500

G12

Gesamtstrecke

18:00

62,5

 

 

Wandern ohne Gepäck nicht möglich !

Einkehr/Rast/Übernachtung

G1  Schloßgaststätte Fürsteneck, Schloßweg 5, 94142 Fürsteneck, Tel. 08505/1473, Mittwoch Ruhetag
G2  Gasthof Bruckmühle
G3  mehrere Gasthöfe und Cafe in Hinterschmiding
G4  Gasthof-Restaurant zur Neuen Post
G5  Gasthof zur Alten Post von 1825
G6  Restaurant Forellenhof
G7  Gasthaus Pfenniggeiger
G8  mehrere Bars und Restaurants in Stráñny / Kuschwarda
G9  mehrere Einkehrmöglichkeiten in Horní Vltavice / Obermoldau
G10 Restaurant in Kubova Hut´ / Kubohütten
G11 Stehimbiß und Bar in Korkusova Hut´ / Korkushütte
G12 mehrere Restaurants in Vimperk / Winterberg
R1  Holztisch mit Bänken mit schöner Aussicht am Beginn des Salzgrabens
R2  Holztisch mit Bänken mit schöner Aussicht am Waldrand südlich von Hinterschmiding
R3  zwei steinerne Tische mit Bänken vor der Kirche in Herzogsreut
R4  Holztisch mit Bänken am Rastplatz vor dem großen Grenzübergang
R5  Holztisch mit Bänken in Kubova Hut´

Service

Einkaufen

Lebensmittelläden in:

* Fürsteneck
* Ohbruck
* Hinterschmiding
* Herzogsreut
* Philippsreut
* Stráñný,
* Horní Vlatvice
* Vimperk

Regionale Produkte

Bahnhof, Bushaltestellen und Taxi

Bushaltestellen in:

* Fürsteneck
* Wotzmannsreut (Linie 8761 Passau-Waldkirchen-Freyung),
* Hinterschmiding
* Herzogsreut
* Philippsreut
* Stráñný
* Horní Vltavice
* Kubova Hut´
* Korkusova Hut´
* Vimperk

Bahnhof

* Kubova Hut´
* Vimperk

Taxi

* in Vimperk: Taxisluñba Vimperk, Milan Vrábel a Robin Horúcka, Mírová 431, 38501 Vimperk,
  Tel.0603/753324 (Wirte in Vimperk rufen auf Anfrage gern ein Taxi, Kosten bis z. Grenze ca. 25DM)

Telefon/Briefkasten:

* Fürsteneck
* Wotzmannsreut
* Hinterschmiding
* Herzogsreut
* Philippsreut
* Stráñný
* Horní Vltavice
* Kubova Hut´
* Korkusova Hut´
* Vimperk

Wissenswertes/Sehenswürdigkeiten
(Texte aus Informationstafeln am Weg)

* Schloß Fürsteneck: Schloß Fürsteneck, erreichtet unter dem Passauer Fürstbischof Wolfger von
  Erlach um 1190. Es diente als Grenzbefestigung gegen die Bayerischen Herzöge. 1570 Renovierung
  durch Fürstbischof Urban von Trembach und Erhebung der bisherigen Burgpflege zu einem
  Landgericht. 1745 Bau der jetzigen Schloßkapelle unter Kardinal Joseph Dominikus von Lamberg.
  Baumeister war Severin Goldberger. 1803 fiel Fürsteneck an den Bayerischen Staat. 1814 Verkauf
  an einen ehemaligen Mönch. Heute befindet sich das Schloß mit Brauerei, Gaststätte
  und Pension in Besitz von Moritz Forsters Erben.
* Steinerne Brücke über den Osterbach: An Stelle einer älteren Brücke, die der nahen Mühle
  spätestens im 15. Jahrhundert den Namen Bruckmühle gegeben hat, ließ um das Jahr 1590 der
  Passauer Fürstbischof Urban von Trenbach diesen langgestreckten, bruchsteingemauerten Brückenbau
  errichten. Darüber führte der Obere Goldene Steig nach Röhrnbach und Freyung und weiter durch
  die Lusenwälder nach Bergreichenstein in Böhmen. Großartig in die Landschaft eingefügt
  überspannen vier ungleiche Bogen das breite, zu Zeiten von Hochwasser überflutete, Bett des
  Osterbaches. Die lebensgroße Holzfigur des böhmischen Brückenheiligen Johannes Nepomuk in der
  kleinen Kapelle an der südlichen Brüstungsmauer stammt aus dem 18. Jahrhundert.
* Wotzmannsreut: An die Jahrhundertelange Rodungs- und Siedlungsarbeit im Passauer Waldland
  erinnern auch noch die vielen Orte mit der Endsilbe „-reut“. „Reuten“ bedeutet Roden, Waldland
  urbar machen. Durch Ausräumen von Bäumen, Baumstücken und Steinen. Zu diesen Reut-Orten gehört
  auch Wotzmannsreut, das wahrscheinlich von einem Watzmann gegründet wurde. Es wird schon um die
  Mitte des 13. Jahrhunderts urkundlich genannt. Durch Wotzmannsreut führte Seit der Wende zum
  14. Jahrhundert der Goldene Steig nach Winterberg.
* Herzogsreut: Im 17. Jahrhundert begannen die Passauer Fürstbischöfe als Landesherren mit der
  Erschließung und Besiedelung ihrer Wolfsteiner Grenzwälder. Innerhalb von 2 Jahrhunderten wurden,
  ausgehend von den alten Saumwegen, die Wälder bis hin zur Landesgrenze gegen Böhmen mit Dörfern
  besetzt. Den Auftakt machte im Jahr 1618, zu Beginn des 30-jährigen Krieges, Fürstbischof Leopold,
  Erzherzog von Österreich, der damals die Dörfer Herzogsreut, Schwendreut und Leopoldsreut anlegen
  ließ. Als größte dieser neuen Siedlungen entstand am Mittleren Goldenen Steig nach Winterberg das
  Waldhufendorf Herzogsreut mit ursrpünglich 10 Anwesen. Die Siedler hatten auch die Wege zu
  unterhalten, „damit man handeln und wandeln möge“.
* Philippsreut: Das Grenzdorf Philippsreut verdankt seine Entstehung und seinen Namen dem Passauer
  Fürstbischof Johann Philipp Graf von  Lamberg, der hier am Mittleren Goldenen Steig nach
  Winterberg im Jahr 1692 zur Sicherung der nahen Grenze und des Weges 6 Häuser anlegen ließ. Die
  Siedler hatten es recht schwer in einem rauhen Klima mit Waldweidewirtschaft und Holzarbeit ihren
  Lebensunterhalt zu finden. Die großen Hungersnöte bannte erst der Anbau von Kartoffeln ab 1770.
  Damals auch begann man den alten Saumweg nach Böhmen als Fahrstraße auszubauen.
* Zu den Sehenswürdigkeiten in Böhmen siehe die entsprechenden Seiten in der dreisprachigen
  Publikation „Am Goldenen Steig – Sehenswerte, Kunst und Kultur“, Prachatice, 1999.

Mittlerer Goldener Steig: „Winterberger Steig“

Von Bruckmühl bei Röhrnbach bis Hauzenberg verlaufen der Prachatitzer und der Winterberger Weg
gemeinsam. Die Wegbeschreibung kann beim Prachatitzer Weg nachgelesen werden. Von Hauzenberg gelangt
man dem sogenannten „Salzgraben“ folgend durch Wiesen und Wälder wieder hinunter an den Osterbach,
den man an einer Furth über große Steine springend überquert. Aus dem einsamen Wiesental führt ein
Waldweg hinauf nach Wotzmannsreut, einem schmucken Bauerndorf, über dessen
Namensursprung eine Informationstafel aufklärt.

Durch ein schönes Wiesenbachtal geht die Wanderung auf dem Feldweg nach Hochreut, von wo man einen
schönen Blick auf den Ort Karlsbach mit seinem markanten Kirchturm hat. Von Reut geht es dann auf
bequemen Wirtschaftswegen durch verträumte Waldwiesentäler nach Promau und Winkelbrunn, einem
klassischen Straßendorf. Über Feld- und Waldwege durchquert man das Tyrobachtal und erreicht das
sehr schön hergerichtete Dorf Hinterschmiding mit seinem Dorfanger,
in dessen Mitte das schöne Rathaus steht.

Hier folgt der Wanderweg ein gutes Stück (4 km) der Kreisstraße nach Herzogreut entlang, wobei es
über den bewaldeten Sattel zwischen Kienzelberg und Steinkopf immerhin 130 Höhenmeter zu erklimmen
gilt. Hinter dem alten Säumerdorf mit seinen herrlichen alten Höfen (Gasthof zur Alten Post
von 1825) und der prächtigen großen Kirche überquert man die Bundesstraße (B12), die zur
Landesgrenze führt, und taucht wieder ein in die ausgedehnten Wälder des Grenzgebirges. Auf
bequemen Forstwegen erklimmt man entlang der Hänge des Schwarzkopf den höchsten Punkt des
Winterberger Steiges, der bei einer kleinen Schutzhütte auf 1000 m über dem Meeresspiegel erreicht
ist. Von hier geht es zügig hinab in den Grenzort Philippsreut.

Vorbei an der Tussetkapelle, dem Verkehrsamt und der Kirche erreicht man einen Schotterweg, der bis
an den Rand der Rodungsinsel und von dort abermals durch Wälder zum großen Grenzübergang von
Philippsreut hinunter führt. Der Blick hinüber auf das böhmische Grenzland mit seinen
unbewirtschafteten Feuchtwiesen und spontan aufwachsenden Baumgrüppchen bietet einen
ganz ungewohnten, wildromantischen Landschaftseindruck.

Ein mit dem Säumersymbol markierter Verbindungsweg führt den Wanderer von hier auf deutscher Seite
durch die Grenzwälder über Schwarzenthal nach Marchhäuser bei Bischofsreut, wo man auf eine andere
Route des Goldenen Steigs, dem Prachatizer Steig stößt. Auf ihr kann man durch das wunderschöne
böhmische Grenzland nach Prachatitz wandern oder über Grainet und Waldkirchen nach Röhrnbach
zurückzugehen. Wer jedoch weiter auf dem Winterberger Steig bleiben will, der überquert hier bei
Philippsreut die Landesgrenze und wandert wie einstmals die Säumer weiter durch
das wildromantische böhmische Land nach Winterberg.

Nach der tschechischen Grenzstation folgt man ca. 600 m der Autostraße, bis links im Wald ein
schmaler Pfad entlang alter Steinmauern abzweigt. Auf verträumten Pfaden und Wegen geht die
Wanderung nun durch urige Wälder und durch ein romantisches Bachtal mit Moorwiesen. Entlang von
Wiesen erreicht man auf einer alten Allee schließlich den kleinen Grenzort Stráñny (deutsch:
Kuschwarda), dessen Bild von den Buden der Vietamesenmärkte und zahlreichen Straßenständen geprägt
ist. Vom Gartenzwerg über Zigaretten, Schnaps und billiger Kleidung wird hier den Schnäppchenjägern
und Tanktouristen aus Deutschland ein breites Spektrum an billigen Waren angeboten.

Vorbei an Restaurants und Geschoßwohnungsbauten verläßt man den Ort und wandert alsbald wieder
durch eine idyllische alte Kulturlandschaft aus Alleen, offengelassenen wilden Wiesen und urigen
Wäldern. An heißen Sommertagen spenden die zahlreichen Feldgehölze und Baumhecken, die die
Steinmauern entlang des Weges säumen, willkommenen Schatten; im Herbst bieten sie dem Wanderer
eine bunte Farbenpracht. Der Weg steigt beständig hinauf zu einer Rodungsinsel, wo entlang des
Weges immer wieder die verwachsenen Grundmauern alter Siedlungshäuser auftauchen. Zusammen mit
alten Obstbäumen, Feldmauern und brachgefallenen Wiesen sind sie ein Hinweis auf das  ehemalige
Dorf Röhrenberg (tschech.: ðlíbky). Siedlungen wie diese gab es bis zum 2. Weltkrieg zahlreiche
hier im böhmischen Grenzland. Die zumeist deutschsprachigen Bewohner wurden vertrieben und in
der Zeit des Eisernen Vorhangs galt ein breiter Streifen entlang der Grenze als unbewohntes
Sperrgebiet. So verfielen die alten Dörfer, wurden z.T. bei Militärübungen von Panzern
zusammengeschossen, und nur noch Relikte erinnern an ihre Existenz.

Von hier geht es nochmals steil hinauf, bis die bewaldete Passhöhe zwischen den zwei Berggipfeln
des ðlibský vrch und Chlustov erreicht ist. Zunächst auf bequemen Waldwegen, dann durch die
Rodungsinsel des ehemaligen Dorfes Rabenhütte (Havranka) geht die Wanderung nun zügig hinab in das
Tal der Warmen Moldau (Teplá Vltava). Über die Brücke erreicht man den Ort Horní Vltavice
(Obermoldau), wo zwei Bars/Restaurants zur Einkehr laden. Durch eine alte Allee steigt man nun
aufwärts in den Wald, durch den ein bequemer Weg hinauf in den gut 1000 m hoch gelegenen
Ski- und Ferienort Kubova Hut´ (Kubohütten) führt. Von den Bergwiesen kann man einen herrlichen
Blick zurück über das bewaldeten Berge des böhmischen Grenzlandes
und auf den zurückgelegten Weg genießen.

Zunächst noch auf bequemem Forstweg, doch bald schon quer durch den Wald wandert man jetzt steil
abwärts durch von den Säumerkaravanen in Jahrhunderten ausgetretenen Hohlwegen. Schließlich wird
durch idyllische Feldwege, vorbei an den Höfen des Weilers Arnoštka (Ernstberg), das Dorf
Korkusova Hut´ (Korkushütte) erreicht, dessen wenige Häuser sich entlang der stark befahrenen
Straße nach Prag aufreihen.

Hinter der alten Steinkirche mit der hohen Friedhofsmauer beginnt ein schmaler Feldweg, der sich
durch kleine Wäldchen und ausgedehnte Wiesen schlängelt und schließlich auf in einer kleinen,
schwach befahrenen Landstraße mündet. Auf dieser wandert man durch ein kleines
Bachtal wieder hinauf zu der Straße nach Prag.

Die gelben Markierungen auf den Baumstämmen weisen den Wanderer jenseits der Straße zunächst ohne
Pfad quer durch den Wald. Auf abenteuerlichen Pfaden geht es dann weiter um den letzten Waldhügel
herum, bis man durch die Bäume des Waldrandes schon die herrliche Ansicht der mittelalterlichen
Stadt Vimperk (deutsch: Winterberg) erkennen kann.

Von einem herrlichen Aussichtspunkt führt der Weg schließlich durch Schrebergärten steil hinunter
zu der alten Stadtmauer, durch die man eintritt in die engen Sträßchen und Gassen der Stadt.
Diese Route des Goldenen Steiges, der „Winterberger Steig“, endet auf dem imposanten Stadtplatz
von Winterberg, dem ehemaligen Warenumschlagplatz der Salzsäumer.

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