Wandern ohne Gepäck nicht möglich !
Einkehr/Rast/Übernachtung
G1 Schloßgaststätte Fürsteneck, Schloßweg 5, 94142 Fürsteneck, Tel. 08505/1473, Mittwoch Ruhetag G2 Gasthof Bruckmühle G3 mehrere Gasthöfe und Cafe in Hinterschmiding G4 Gasthof-Restaurant zur Neuen Post G5 Gasthof zur Alten Post von 1825 G6 Restaurant Forellenhof G7 Gasthaus Pfenniggeiger G8 mehrere Bars und Restaurants in Stráñny / Kuschwarda G9 mehrere Einkehrmöglichkeiten in Horní Vltavice / Obermoldau G10 Restaurant in Kubova Hut´ / Kubohütten G11 Stehimbiß und Bar in Korkusova Hut´ / Korkushütte G12 mehrere Restaurants in Vimperk / Winterberg R1 Holztisch mit Bänken mit schöner Aussicht am Beginn des Salzgrabens R2 Holztisch mit Bänken mit schöner Aussicht am Waldrand südlich von Hinterschmiding R3 zwei steinerne Tische mit Bänken vor der Kirche in Herzogsreut R4 Holztisch mit Bänken am Rastplatz vor dem großen Grenzübergang R5 Holztisch mit Bänken in Kubova Hut´
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Lebensmittelläden in:
* Fürsteneck * Ohbruck * Hinterschmiding * Herzogsreut * Philippsreut * Stráñný, * Horní Vlatvice * Vimperk
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Bahnhof, Bushaltestellen und Taxi
Bushaltestellen in:
* Fürsteneck * Wotzmannsreut (Linie 8761 Passau-Waldkirchen-Freyung), * Hinterschmiding * Herzogsreut * Philippsreut * Stráñný * Horní Vltavice * Kubova Hut´ * Korkusova Hut´ * Vimperk
Bahnhof
* Kubova Hut´ * Vimperk
Taxi
* in Vimperk: Taxisluñba Vimperk, Milan Vrábel a Robin Horúcka, Mírová 431, 38501 Vimperk, Tel.0603/753324 (Wirte in Vimperk rufen auf Anfrage gern ein Taxi, Kosten bis z. Grenze ca. 25DM)
Telefon/Briefkasten:
* Fürsteneck * Wotzmannsreut * Hinterschmiding * Herzogsreut * Philippsreut * Stráñný * Horní Vltavice * Kubova Hut´ * Korkusova Hut´ * Vimperk
Wissenswertes/Sehenswürdigkeiten (Texte aus Informationstafeln am Weg)
* Schloß Fürsteneck: Schloß Fürsteneck, erreichtet unter dem Passauer Fürstbischof Wolfger von Erlach um 1190. Es diente als Grenzbefestigung gegen die Bayerischen Herzöge. 1570 Renovierung durch Fürstbischof Urban von Trembach und Erhebung der bisherigen Burgpflege zu einem Landgericht. 1745 Bau der jetzigen Schloßkapelle unter Kardinal Joseph Dominikus von Lamberg. Baumeister war Severin Goldberger. 1803 fiel Fürsteneck an den Bayerischen Staat. 1814 Verkauf an einen ehemaligen Mönch. Heute befindet sich das Schloß mit Brauerei, Gaststätte und Pension in Besitz von Moritz Forsters Erben. * Steinerne Brücke über den Osterbach: An Stelle einer älteren Brücke, die der nahen Mühle spätestens im 15. Jahrhundert den Namen Bruckmühle gegeben hat, ließ um das Jahr 1590 der Passauer Fürstbischof Urban von Trenbach diesen langgestreckten, bruchsteingemauerten Brückenbau errichten. Darüber führte der Obere Goldene Steig nach Röhrnbach und Freyung und weiter durch die Lusenwälder nach Bergreichenstein in Böhmen. Großartig in die Landschaft eingefügt überspannen vier ungleiche Bogen das breite, zu Zeiten von Hochwasser überflutete, Bett des Osterbaches. Die lebensgroße Holzfigur des böhmischen Brückenheiligen Johannes Nepomuk in der kleinen Kapelle an der südlichen Brüstungsmauer stammt aus dem 18. Jahrhundert. * Wotzmannsreut: An die Jahrhundertelange Rodungs- und Siedlungsarbeit im Passauer Waldland erinnern auch noch die vielen Orte mit der Endsilbe „-reut“. „Reuten“ bedeutet Roden, Waldland urbar machen. Durch Ausräumen von Bäumen, Baumstücken und Steinen. Zu diesen Reut-Orten gehört auch Wotzmannsreut, das wahrscheinlich von einem Watzmann gegründet wurde. Es wird schon um die Mitte des 13. Jahrhunderts urkundlich genannt. Durch Wotzmannsreut führte Seit der Wende zum 14. Jahrhundert der Goldene Steig nach Winterberg. * Herzogsreut: Im 17. Jahrhundert begannen die Passauer Fürstbischöfe als Landesherren mit der Erschließung und Besiedelung ihrer Wolfsteiner Grenzwälder. Innerhalb von 2 Jahrhunderten wurden, ausgehend von den alten Saumwegen, die Wälder bis hin zur Landesgrenze gegen Böhmen mit Dörfern besetzt. Den Auftakt machte im Jahr 1618, zu Beginn des 30-jährigen Krieges, Fürstbischof Leopold, Erzherzog von Österreich, der damals die Dörfer Herzogsreut, Schwendreut und Leopoldsreut anlegen ließ. Als größte dieser neuen Siedlungen entstand am Mittleren Goldenen Steig nach Winterberg das Waldhufendorf Herzogsreut mit ursrpünglich 10 Anwesen. Die Siedler hatten auch die Wege zu unterhalten, „damit man handeln und wandeln möge“. * Philippsreut: Das Grenzdorf Philippsreut verdankt seine Entstehung und seinen Namen dem Passauer Fürstbischof Johann Philipp Graf von Lamberg, der hier am Mittleren Goldenen Steig nach Winterberg im Jahr 1692 zur Sicherung der nahen Grenze und des Weges 6 Häuser anlegen ließ. Die Siedler hatten es recht schwer in einem rauhen Klima mit Waldweidewirtschaft und Holzarbeit ihren Lebensunterhalt zu finden. Die großen Hungersnöte bannte erst der Anbau von Kartoffeln ab 1770. Damals auch begann man den alten Saumweg nach Böhmen als Fahrstraße auszubauen. * Zu den Sehenswürdigkeiten in Böhmen siehe die entsprechenden Seiten in der dreisprachigen Publikation „Am Goldenen Steig – Sehenswerte, Kunst und Kultur“, Prachatice, 1999.
Mittlerer Goldener Steig: „Winterberger Steig“
Von Bruckmühl bei Röhrnbach bis Hauzenberg verlaufen der Prachatitzer und der Winterberger Weg gemeinsam. Die Wegbeschreibung kann beim Prachatitzer Weg nachgelesen werden. Von Hauzenberg gelangt man dem sogenannten „Salzgraben“ folgend durch Wiesen und Wälder wieder hinunter an den Osterbach, den man an einer Furth über große Steine springend überquert. Aus dem einsamen Wiesental führt ein Waldweg hinauf nach Wotzmannsreut, einem schmucken Bauerndorf, über dessen Namensursprung eine Informationstafel aufklärt.
Durch ein schönes Wiesenbachtal geht die Wanderung auf dem Feldweg nach Hochreut, von wo man einen schönen Blick auf den Ort Karlsbach mit seinem markanten Kirchturm hat. Von Reut geht es dann auf bequemen Wirtschaftswegen durch verträumte Waldwiesentäler nach Promau und Winkelbrunn, einem klassischen Straßendorf. Über Feld- und Waldwege durchquert man das Tyrobachtal und erreicht das sehr schön hergerichtete Dorf Hinterschmiding mit seinem Dorfanger, in dessen Mitte das schöne Rathaus steht.
Hier folgt der Wanderweg ein gutes Stück (4 km) der Kreisstraße nach Herzogreut entlang, wobei es über den bewaldeten Sattel zwischen Kienzelberg und Steinkopf immerhin 130 Höhenmeter zu erklimmen gilt. Hinter dem alten Säumerdorf mit seinen herrlichen alten Höfen (Gasthof zur Alten Post von 1825) und der prächtigen großen Kirche überquert man die Bundesstraße (B12), die zur Landesgrenze führt, und taucht wieder ein in die ausgedehnten Wälder des Grenzgebirges. Auf bequemen Forstwegen erklimmt man entlang der Hänge des Schwarzkopf den höchsten Punkt des Winterberger Steiges, der bei einer kleinen Schutzhütte auf 1000 m über dem Meeresspiegel erreicht ist. Von hier geht es zügig hinab in den Grenzort Philippsreut.
Vorbei an der Tussetkapelle, dem Verkehrsamt und der Kirche erreicht man einen Schotterweg, der bis an den Rand der Rodungsinsel und von dort abermals durch Wälder zum großen Grenzübergang von Philippsreut hinunter führt. Der Blick hinüber auf das böhmische Grenzland mit seinen unbewirtschafteten Feuchtwiesen und spontan aufwachsenden Baumgrüppchen bietet einen ganz ungewohnten, wildromantischen Landschaftseindruck.
Ein mit dem Säumersymbol markierter Verbindungsweg führt den Wanderer von hier auf deutscher Seite durch die Grenzwälder über Schwarzenthal nach Marchhäuser bei Bischofsreut, wo man auf eine andere Route des Goldenen Steigs, dem Prachatizer Steig stößt. Auf ihr kann man durch das wunderschöne böhmische Grenzland nach Prachatitz wandern oder über Grainet und Waldkirchen nach Röhrnbach zurückzugehen. Wer jedoch weiter auf dem Winterberger Steig bleiben will, der überquert hier bei Philippsreut die Landesgrenze und wandert wie einstmals die Säumer weiter durch das wildromantische böhmische Land nach Winterberg.
Nach der tschechischen Grenzstation folgt man ca. 600 m der Autostraße, bis links im Wald ein schmaler Pfad entlang alter Steinmauern abzweigt. Auf verträumten Pfaden und Wegen geht die Wanderung nun durch urige Wälder und durch ein romantisches Bachtal mit Moorwiesen. Entlang von Wiesen erreicht man auf einer alten Allee schließlich den kleinen Grenzort Stráñny (deutsch: Kuschwarda), dessen Bild von den Buden der Vietamesenmärkte und zahlreichen Straßenständen geprägt ist. Vom Gartenzwerg über Zigaretten, Schnaps und billiger Kleidung wird hier den Schnäppchenjägern und Tanktouristen aus Deutschland ein breites Spektrum an billigen Waren angeboten.
Vorbei an Restaurants und Geschoßwohnungsbauten verläßt man den Ort und wandert alsbald wieder durch eine idyllische alte Kulturlandschaft aus Alleen, offengelassenen wilden Wiesen und urigen Wäldern. An heißen Sommertagen spenden die zahlreichen Feldgehölze und Baumhecken, die die Steinmauern entlang des Weges säumen, willkommenen Schatten; im Herbst bieten sie dem Wanderer eine bunte Farbenpracht. Der Weg steigt beständig hinauf zu einer Rodungsinsel, wo entlang des Weges immer wieder die verwachsenen Grundmauern alter Siedlungshäuser auftauchen. Zusammen mit alten Obstbäumen, Feldmauern und brachgefallenen Wiesen sind sie ein Hinweis auf das ehemalige Dorf Röhrenberg (tschech.: ðlíbky). Siedlungen wie diese gab es bis zum 2. Weltkrieg zahlreiche hier im böhmischen Grenzland. Die zumeist deutschsprachigen Bewohner wurden vertrieben und in der Zeit des Eisernen Vorhangs galt ein breiter Streifen entlang der Grenze als unbewohntes Sperrgebiet. So verfielen die alten Dörfer, wurden z.T. bei Militärübungen von Panzern zusammengeschossen, und nur noch Relikte erinnern an ihre Existenz.
Von hier geht es nochmals steil hinauf, bis die bewaldete Passhöhe zwischen den zwei Berggipfeln des ðlibský vrch und Chlustov erreicht ist. Zunächst auf bequemen Waldwegen, dann durch die Rodungsinsel des ehemaligen Dorfes Rabenhütte (Havranka) geht die Wanderung nun zügig hinab in das Tal der Warmen Moldau (Teplá Vltava). Über die Brücke erreicht man den Ort Horní Vltavice (Obermoldau), wo zwei Bars/Restaurants zur Einkehr laden. Durch eine alte Allee steigt man nun aufwärts in den Wald, durch den ein bequemer Weg hinauf in den gut 1000 m hoch gelegenen Ski- und Ferienort Kubova Hut´ (Kubohütten) führt. Von den Bergwiesen kann man einen herrlichen Blick zurück über das bewaldeten Berge des böhmischen Grenzlandes und auf den zurückgelegten Weg genießen.
Zunächst noch auf bequemem Forstweg, doch bald schon quer durch den Wald wandert man jetzt steil abwärts durch von den Säumerkaravanen in Jahrhunderten ausgetretenen Hohlwegen. Schließlich wird durch idyllische Feldwege, vorbei an den Höfen des Weilers Arnoštka (Ernstberg), das Dorf Korkusova Hut´ (Korkushütte) erreicht, dessen wenige Häuser sich entlang der stark befahrenen Straße nach Prag aufreihen.
Hinter der alten Steinkirche mit der hohen Friedhofsmauer beginnt ein schmaler Feldweg, der sich durch kleine Wäldchen und ausgedehnte Wiesen schlängelt und schließlich auf in einer kleinen, schwach befahrenen Landstraße mündet. Auf dieser wandert man durch ein kleines Bachtal wieder hinauf zu der Straße nach Prag.
Die gelben Markierungen auf den Baumstämmen weisen den Wanderer jenseits der Straße zunächst ohne Pfad quer durch den Wald. Auf abenteuerlichen Pfaden geht es dann weiter um den letzten Waldhügel herum, bis man durch die Bäume des Waldrandes schon die herrliche Ansicht der mittelalterlichen Stadt Vimperk (deutsch: Winterberg) erkennen kann.
Von einem herrlichen Aussichtspunkt führt der Weg schließlich durch Schrebergärten steil hinunter zu der alten Stadtmauer, durch die man eintritt in die engen Sträßchen und Gassen der Stadt. Diese Route des Goldenen Steiges, der „Winterberger Steig“, endet auf dem imposanten Stadtplatz von Winterberg, dem ehemaligen Warenumschlagplatz der Salzsäumer.
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