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2. Etappe:

Cham - Prackenbach

Pandurensteig

Mark_7

Wanderung durch zwei verschiedene Landschaften: Bis zu der Burg Thierlstein wandert man durch die
an norddeutsches Tiefland erinnernde weite ebene Chamer Senke und durch das Vogelschutzgebiet
Rötelseeweiher. Kurz hinter Thierlstein stößt man dann auf den Pfahl und folgt seinem Höhengrad,
durch die charakteristischen Eichen-Kiefernwälder mit alten Quarzbrüchen, Quarzfelsen und –wänden.
Bis Prackenbach kommt man durch keine größere Ortschaft mehr. Wege: bis Thierlstein entlang schwach
befahrener Landstraßen, entlang des Pfahls große Strecken auf steinigen, wurzligen Pfaden, jedoch
überwiegend bequeme Wald- und Forstwege. Nur geringe Höhenunterschiede. Wem die Strecke bis
Prackenbach zu weit ist, kann auch in Pfahlhof bei Zandt übernachten.

Ausgangspunkt/
Zwischenstationen/
Etappenziel

h

km

NN

G / P

Wanderzeit

Entfernung

Höhenlage

Einkehr / Rast

Cham

 

 

380

G1

Michelsdorf

0:30

2,3

360

 

Laichstätt

0:45

3,4

360

 

Thierlstein

0:15

1,1

400

 

Pfahlspielplatz

0:25

3,4

420

R1

Trefling

1:15

4,9

450

 

Pfahlhof

2:00

7,5

480

G4

Gesamtstrecke bis Pfahlhof

5:30

22,6

 

 

Altrandsberg (Gferet)

0:45

2,7

400

G5

Moosbach

0:30

1,3

532

 

Prackenbach

1:15

5,2

496

G6 - 7

Pfahlhof-Prackenbach

2.30

9,2

 

 

Gesamtstrecke

8:00

31,8

 

 

Wandern ohne Gepäck möglich

G1-G2 und G4-G6 bieten Gepäcktransport an

Buchung direkt oder über Tourismusverband Ostbayern (Tel. 0941/58539-16) möglich

Einkehr/Rast/Übernachtung

G1: Hotel am Regenbogen, Schützenstr. 14, Tel. 09971/8493 Thierlstein

Im ca. 1 km entfernten Ort Untertraubenbach gibt es zwei Gasthäuser:

* Ebenbeck, Obentraubenbacher Straße 11 - Tel.: 09461/1325
* Holzer, Dorfplatz-Untertraubenbach, Tel. 09461/1525

Bei Trefling kommt man auf dem Pandurensteig sehr nah an der Ortschaft vorbei, hier bietet sich die
Möglichkeit zu einem Abstecher zum dortigen Gasthaus. Jedoch nicht sicher, ob offen

G4: Gasthof-Pension Pfahlhof, Fam. Blasini, Tel./Fax 09944/9302, nette Gastfamilie, gute Küche
G5: Altrandsberg: Schloßgaststätte Laumer, Montag Ruhetag
G6: Gasthof Bergbauer, Ringstr. 5, Prackenbach, 09942/8564
G7: Gasthof Bielmeier, Ringstr. 13, Prackenbach, Tel. 09942/8802
R1: Tisch und Bänke, Feuerstellen, Spielplatz schöne Aussicht

Information

Lanratsamt Cham, Tourist-Information, Postfach 1432, 93404 Cham, Tel. 09971/78-432, Fax. 09971/78-433

Service

Einkaufen

* In Cham  und Prackenbach mehrere Geschäfte
* Sonst Einkaufsmöglichkeit bei der Avia-Tankstelle in Thierlstein

Regionale Produkte

* Im Pfahlhof in Pfahl bei Zandt (G4): Bauernprodukte (Preßsack, Salami von Rind und Schwein oder Schaf
  und Schwein, Karpfen, Forellen, Ziegenfell, Schaffell)

Bushaltestellen

* In Laichstätt: Taxi in Cham
* In Thierlstein: Verkehrsunternehmen Hans Lobmeier in Roding, 09461/1675 o. 2666, Roding-Cham und
  Cham-Roding-Zell-Bernhardswald-Regensburg
* In Radling (bei Überquerung der Straße ) RBO 810 Regensburg-Kirnberg-Falkenstein-Cham
* Überquerung B20 bei Wilting: RBO 710, Cham-Straubing; CAS
* Trefling: CAS
* Bierwinkler Weg (an der Straße von Harlling nach Zandt): RBO 610,
  Cham-Chamerau-Zandt-Miltach-Kötzting-Lam
* Altrandsberg (Sportplatz): RBO 610, Cham-Miltach-Kötzting-Lam

Telefon/Briefkasten

* In Cham
* Thierlstein
* Moosbach
* Prackenbach

Wissenswertes/Sehenswürdigkeiten

* Cham (s.o.)
* NSG Rötelsee

(Infotafel):

Die Regentalaue zwischen Cham und Pösing ist Lebensraum für eine Vielzahl bedrohter Tier- und
Pflanzenarten. Insbesondere viele seltene Vogelarten haben hier eines ihrer letzten Rückzugsgebiete
Deutschlands. Sie gehört zu den national bedeutenden Vogelbrutgebieten sowie zu den national bedeutenden
Vogelrastgebieten. Wurde 1988 in die neueste EU-Liste der europäischen Vogelschutzgebiete
Important-Bird-Area aufgenommen. Besondere Arten: Schwarzhalstaucher (RL Bayern gefährdet),
Schilfrohrsänger (RL Deutschland stark gefährdet), Schnatterente, (RL Bayern gefährdet), weitere
Rote-Liste-Arten mit überregional bedeutenden Brutvorkommen: Rohrdommel, Knäkente, Löffelente, Wachtel,
Wasserralle, Wachtelkönig, Uferschnepfe, Großer Brachvogel, Wiesenpiper, Schafsstelze, Blaukehlchen,
Rohrschwirl, Drosselrohrsänger. Außerdem zahlreiche Gastvogelarten mit national bedeutenden Rastzahlen.

Schutzziele:

1. Der dortigen Tierwelt mit ihrem hohen Anteil an seltenen und gefährdeten Vogelarten den erforderlichen
    Lebensbereich einschließlich der notwendigen Nahrungsquellen und Brutgelegenheiten zu sichern und
    Störungen fernzuhalten.
2. Die dortigen Vorkommen der für Bayern und für den Naturraum seltenen Pflanzenarten und –gesellschaften
    in dem bestehenden Umfang zu schützen.
3. Die in diesem Gebiet zahlreich anzutreffenden Sukzessionsstadien der Verlandung und Moorbildung vor
    nachteiligen Eingriffen zu schützen.
4. Die durch die Tier- und Pflanzenwelt bestimmte Eigenart des Gebietes zu bewahren.

Also bitte ruhig verhalten, Tiere nicht stören und nicht füttern! Keine Pflanzen pflücken.

Bereits 1515 muß es einige Jahre einen Großen Rötelsee gegeben haben. 1529 vereinbarten der Abt des
Klosters Reichenbach und der Hofmarksherr Ebro von Thierling gemeinsam ein ausgedehntes Grabensystem zu
erfassen, der Quellen am Nordabhang des Pfahls anzulegen zur Sicherung der Wasserzufuhr für ihre Weiher.
1600 ließ Ebros Enkel, Georg von Thierling, in einer groß angelegten Aktion weitere Weiher anlegen,
es entstand der Kleine Rötelsee, der Laichstätter Weiher und der Birkenweiher. Fischereiliche
Bewirtschaftung, hauptsächlich mit Karpfen. Daneben Schleihen und Märschlinge. Daneben allrährlich im
Herbst nach dem Abfischen Versteigerung der Weiherstreu an die Bauern der umliegenden Dörfer.

* Burg Thierlstein   (Privatbesitz)
* Pfahlhaus

(Infotafel):

Das Waldlerhaus im Naturdenkmal Pfahl bei Penting: Der ursprüngliche Getreidekasten von 1602 wurde im
Jahre 1973 im Rahmen der Dorferneuerung aus dem Dorf Kettersdorf hierherversetzt. Das
Stein-Holzschindelhaus wird heute vom Bayerischen-Wald-Verein genutzt. Auf Rückseite Kletterwand.

* Pfahl

(Infotalfel am Pfahlhaus):

Diplom-Geologe Dr. H. Wolf schreibt über den Pfahl: Der Pfahl, ein Quarzgang im ostbayerischen
Grundgebirge zählt zu den weltweit bekanntesten Erscheinungen. Er erstreckt sich auf ca. 150 km Länge von
Nabburg im Nordwesten bis Passau im Südosten und trennt den Bayerischen Wald in den Vorderen
und den Hinteren Bayerischen Wald.

(Infotafel bei Wolfersdorf):

Stellenweise ragt der reine weiße Quarz hoch aufgerichtet wie eine Mauer aus den Nebengesteinen Granit und
Gneis heraus, welche durch Verwitterung abgetragen. Verwendung: ARA Quarzwerke in Altrandsberg
verarbeiten den Pfahlquarz zu Betonwerkstein.

* Moosbach: Pfarrkirche „St. Johannes Baptist“: seit über 900 Jahren das Zentrum kath. Gemeinschaftslebens.
  Chor, Turm und Wölbung sind spätgotisch, die Langhausmauern möglicherweise romanisch. Zwei Holzfiguren,
  Hl. Blasius (um 1480) und die Hl. Anna Selbdritt (1520), Hochaltar (1720-1730).
* Prackenbach: Pfarrkirche „St. Georg“: Das St. Georgs-Patrozinium weist auf einen alten Uraprung dieser
  Kilrche hin (1100). 1836 Neubau der heutigen Pfarrkirche. Der Hochaltar, ein herausragendes Prunkstück,
  wurde zwischen 1750 und 1760 angefertigt. Aus derselben Zeit stammt auch die vergoldete Vitrine auf dem
  linken Seitenaltar mit der gekrönten Mutter Gottes und dem gekrönten kleinen Jesus, bemalte
  Glasfenster von 1867.

2. Etappe: Cham - Prackenbach

Wer in Cham übernachtet oder gerastet hat, geht vom Stadtzentrum aus nordwärts und biegt dann links in die
Schwanen-, Schuergraf- oder Klosterstraße ein. Bei dem Biertor verläßt man den Stadtkern und trifft hier
wieder auf den Pandurensteig. Man überquert nun über zwei Brücken die Arme des Regens und biegt dann in
das ruhige Landsträßchen nach Michelsdorf ein. Durch eine norddeutsch anmutende Ebene aus weitläufigen
Wiesen, hohen Baumhecken und einer Vielzahl von Gräben geht es nun auf die Burg Thierlstein zu, dem
Beginn der Pfahlwanderung.

Durch das kleine Michelsdorf hindurch erreicht man einen Wiesenweg, der in das Naturschutzgebiet
Rötelseeweiher führt. Die Betretungsverbote entlang der Schilfzonen am Seeufer sollten respektiert werden,
schon ca.  500 m weiter erreicht man ein Picknicktisch mit optimalen Beobachtungsmöglichkeiten. Man blickt
über den See und auf die Insel, dahinter erhebt sich die Kirche in Cham. Eine Infotafel informiert über das
Naturschutzgebiet, seine Geschichte, seine Tier- und Pflanzenwelt sowie über aktuelle Beobachtungen.

Entlang kleinerer Weiher gelangt man dann nach Laichstätt, von wo eine prächtige Alle an großen Höfen vorbei
und entlang des Lettenweihers (auch noch NSG) zu der Burg Thierlstein führt. Das Burggelände befindet sich
in Privatbesitz  und  darf deshalb  nicht betreten werden.

Von Thierlstein führt den Wanderer der schwarze Pandurensäbel unter der Ostmarkstraße hindurch auf
Feldwegen zum Pfahlhaus. Ab hier folgt der Pandurensteig auf dem Pfahlwanderweg (blau-weiß gestreifte
Markierung) bis Weißenstein der wie mit dem Lineal durch das Land gezogenen Linie des Pfahls. Immer
wieder ergeben sich von seinem Rücken Ausblicke um das rundum aberodierte und dadurch tieferliegende Land.
Dort, wo die Quarzfelsen herausragen, begegnen wir regelmäßig aufgelassenen Quarzbrüchen mit schroffen
Felswänden, jungem Birkenaufwuchs und manchmal auch kleinen Seen. Diese, meist auf kleinen Fußpfaden
verlaufenden Strecken sind die attraktivsten Wegabschnitte. Für den mageren und trockenen Boden auf
Quarzgestein ganz charakteristisch sind die mediteran anmutenden Eichen-Kiefernwälder. Die Quarzfelsen sind
hier oftmals mit Moos, Strauchwerk oder Krüppelbäumen urig bewachsen.

An den Stellen, wo der Quarzgang unter der Erdoberfläche liegt, kommt man auf breiteren Flurwegen durch
landwirtschaftlich geprägtes Gebiet mit Feldern, Wiesen und von Fichten dominierten Wäldern. Ortschaften
gibt es nur wenige unmittelbar am Pfahl. An der Siedlungsstruktur in diesem Gebiet fallen die
vielen Streusiedlungen und Einzelhöfe auf.

Gleich hinter dem Pfahlhaus geht‘s durch ein als Naturdenkmal geschützten Bereich des Pfahles. Kurz vor
Pfahlhäuser gelangt man an den Pfahlspielplatz, auf dem alle Spielgeräte aus Quarzfelsen gebaut sind.
Besonders markant ist der an die 20 m lange Pfahldrache. Hier gibt es neben einer schönen Aussicht auf die
Chamer Senke auch Plätze zum Picknicken, Grillen und Zelten.

Kurz nach Pfahlhäuser geht‘s wieder durch Kiefernwald, vorbei an den beeindruckenden Quarzsteilwänden alter
Steinbrüche und einem kleinen See nach Radling. Von hier wandert man mit schönem Blick aufs Chamer Land
am Waldrand entlang. Über Feldfluren, die B 20 überquerend, erreicht man Trefling.

Bis hierher ging es meist nur sanft auf und ab. Nun sind bei querenden Bachtälern, die
zunehmend tiefer eingekerbt sind, immer wieder steile Ab- und Aufstiege in Kauf zu nehmen, so bei Loch,
Riedwies und Alt-randsberg.

In dem kleinen idyllischen Wiesental von Loch kommt man an vielen bunten Miniaturbienenhäuschen vorbei. Der
Besitzer züchtet und verkauft Bienenköniginen. Nach ihrem Jungfernflug kommen die Bienenköniginnen in diese
„Hochzeits-„ oder „Begattungshäuschen“, um einen neuen Staat zu gründen.

Wer im Pfahlhof bei Wolfersdorf einkehren oder übernachten möchte, sollte in Riedwies nach Überquerung des
Baches zunächst noch der Markierung des Pandurensteiges folgen. Dieser führt zwar nochmals kurz steil
bergauf, der schöne Pfad auf der Anhöhe am Waldrand entlang mit herrlicher Aussicht ins Land hinein
entschädigt aber vollauf für diese kurze Anstrengung. Ca. 500 m weiter biegt der Weg links in den Wald hinunter
und man gelangt an ein Schild, das einen die letzten 100m zum Pfahlhof weist.

Von Pfahlhof führt der Weg zunächst wieder mit schöner Aussicht am Waldrand entlang. Unter sich sieht man
die Burg von Altrandsberg. Dann fällt der Weg steil hinunter in das Perlenbachtal. Der Name weist auf ein
ehemaliges Vorkommen der Flußperlmuschel in diesem Bach hin. Hier kreuzt eine ehemalige Bahntrasse, die
als bequemer, weil nahezu steigungsfreier Radwanderweg umgenutzt wurde.

Nach Moosbach steigt man wieder steil den Talrand hinauf, an mehreren Steinbrüchen und einer monströsen
Felswand vorbei zu dem traumhaft schönen Kreuzweg oberhalb des Ortes, der gleichzeitig durch ein
Naturschutzgebiet läuft. Die Steinkreuze entlang des lauschigen Pfades bilden eine Einheit mit den regelmäßig
auftauchenden Quarzfelsen. Durch die schattenspendende Baumreihe zur Rechten blickt man immer wieder auf
die Kirche von Moosbach hinunter. Der Kreuzweg endet bei einem hoch heraus ragenden Quarzfelsen, auf dem
drei Kreuze aufgestellt sind. Unterhalb davon ist mit lebensgroßen Figuren die Ölbergszene dargestellt.

Der Pandurensteig verläuft ein Stück auf der Straße am Pfahl entlang, bis er die Ostmarkstraße (B85) überquert.
Das letzte Wegstück geht es dann wieder auf wurzligen Waldpfaden mit schönen Ausblicken nach Prackenbach,
das vor einem im Tal liegt. Die Tafertsbergstraße führt hinunter ins Ortszentrum

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